Am 13. Februar 2025 haben wir als SPD-Ortsverein Striesen der Opfer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gedacht. Dazu versammelten wir uns am Gedenkort auf dem Tolkewitzer Urnenhain. Wie schon in den vergangenen Jahren gab es eine Kranzniederlegung sowie die Würdigung durch weiße Rosen, die in stillem Innehalten die Trauer über das grauenhafte Geschehen in den Jahren 1940/41 symbolisieren. Fast 300 Urnen mit sterblichen Überresten wurden damals an diesem Ort verscharrt – ein Bruchteil der Opfer, denn insgesamt gab es nahezu 14.000 Menschen, die in der Gaskammer auf dem Sonnenstein umgebracht wurden – statt Hilfe und Unterstützung zu leisten realisierte das Regime den Massenmord.
Auch 80 Jahre nach diesen Taten ist das Gedenken für uns gleichsam eine Verpflichtungserklärung, im Einsatz für Humanismus, Mitmenschlichkeit und Zivilcourage nicht nachzulassen.
Bei unserer heutigen, nunmehr dritten Gesundheits-Veranstaltung zum Thema „Digitales beim Arzt – auch für Ältere?“ beleuchteten Expertinnen und Experten die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im digitalen Gesundheitswesen, kompetent moderiert durch die SPD-Stadtbezirksbeirätin Carmen Neuburg.
Carmen Neuburg stellt die Referent:innen vor.
Den Auftakt machte Dr. Sebastian Denzin, ein Hausarzt, der aus seiner praktischen Erfahrung heraus verschiedene digitale Entwicklungen im Gesundheitsbereich vorstellte, darunter die elektronische Krankschreibung, e-Rezept und natürlich die elektronische Patient:innenakte.
Anschließend diskutierte eine hochkarätige Expert:innenrunde verschiedene Aspekte der Digitalisierung:
Anne Schawohl, Case Managerin am Universitätsklinikum Dresden, sprach über die Herausforderung, alle relevanten Patient:innendaten – einschließlich Medikamentenplänen, Vollmachten und Verfügungen – zu bündeln. Sie betonte die Vorteile eines digitalen Entlassbriefs und die Möglichkeit, nachträgliche Befunde unkompliziert nachzureichen.
Anna Dill, niedergelassene Psychotherapeutin, hob hervor, wie wichtig der schnelle Zugriff auf Informationen ist, insbesondere in sensiblen Bereichen wie der Psychotherapie. Sie sprach über Stigmatisierungen im Gesundheitswesen und forderte eine intensivere Beratung durch Krankenkassen zur elektronischen Patientenakte (ePA).
Lissy Nitsche-Neumann erläuterte, dass die Pflegebranche ab 2025 stärker in die digitale Infrastruktur eingebunden wird. Sie als Pflege-Referentin sieht große Potenziale in der Reduzierung bürokratischer Aufwände, z. B. bei der Medikamentenbeschaffung, äußerte aber auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes.
Unsere Expert:innenrunde (v.l.n.r. Anna Dill, Lissy Nitsche-Neumann, Anne Schawohl, Dr. Sebastian Denzin)
In der abschließenden Fragerunde wurde die Rolle der Krankenkassen als zentrale Anlaufstelle für digitale Hilfestellungen hervorgehoben. Zudem wurde diskutiert, wie analoge Formulare sinnvoll ins Digitale übertragen werden können. Die Zustimmung zur Digitalisierung war groß, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeit, bevollmächtigten Personen den Zugriff auf die Patientenakte zu ermöglichen. Auch der Ersatz unsicherer Kommunikationswege zwischen Akteurinnen und Akteuren wurde thematisiert – mit einem geplanten Messenger-System als Lösung.
Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt: Das halbstaatliche Dienstleistungsunternehmen Gematik existiert seit 20 Jahren, doch echte Fortschritte gab es erst in den letzten drei Jahren. Während zuvor hohe Summen in private Unternehmen geflossen sind, hat insbesondere die Pandemie die Digitalisierung vorangetrieben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Veranstaltung machte deutlich, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen großes Potenzial bietet, aber auch Herausforderungen mit sich bringt – insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Bürokratie und Akzeptanz in der Praxis.
Der 25. September 2024 gilt als Aufschlag für den SPD-Ortsverein Striesen-Gruna-Blasewitz und namentlich den Genoss:innen Carmen Neuburg, Lutz Hoffmann und Geronimo Ludewig, um den Fokus der Dresdner Haushaltsverhandlungen auf das Soziale zu setzen. Ausschlaggebend ist eine Petition gegen die Erhöhung der Elternbeiträge in der Stadt Dresden die zum Abschluss nicht nur 22.619 Mitzeichnende hat, sondern auch die erfolgreichste Petition in der gesamten Stadt ist.
Die Petent:innen Carmen Neuburg, Geronimo Ludewig, Lutz Hoffmann (v.r.n.l)
Wir als Eltern, Erzieher:innen und SPD Striesen-Gruna-Blasewitz widersprechen entschieden den Plänen von Oberbürgermeister Hilbert, das städtische Haushaltsloch auf dem Rücken der Familien und den Kleinsten zu stopfen. Die geplante Erhöhung der Elternbeiträge für Krippen, Kitas und Horte um bis zu 43% ist inakzeptabel und belastet diejenigen, die ohnehin bereits unter großem finanziellen Druck stehen. Besonders stark betroffen wären die Krippen, in denen die Gebührensteigerung am größten ausfallen soll.
Dadurch wird eine bezahlbare Kinderbetreuung für viele Familien in Dresden zu einer Herausforderung. Insbesondere Kinder aus Familien mit geringen Einkommen werden immer mehr aus dem System gedrängt, was deren Bildungschancen akut gefährdet. Das beeinflusst langfristig die Berufstätigkeit der Eltern, die Geburtenzahlen und die Attraktivität der Stadt weiter negativ.
Wir sind uns bewusst, dass die Betreuung unserer Kinder kostenintensiv ist. Personal, Gebäude, Ausstattung, Nebenkosten – all das muss finanziert werden. Aber es darf nicht sein, dass Eltern und Erzieher:innen gegeneinander ausgespielt werden. Wir fordern weiterhin bezahlbare Beiträge für die Kinderbetreuung und faire Gehälter für das engagierte Betreuungspersonal.
Im November hat Herr Hilbert seinen Haushaltsentwurf in den Stadtrat eingebracht. Wir appellieren dringend an ihn und die Entscheidungsträger in der Stadt Dresden, keine Erhöhungen bei den Elternbeiträgen vorzunehmen. Es ist an der Zeit, den Familien den Rücken zu stärken – nicht sie weiter zu belasten!
Die Petition mit 22.619 Mitzeichnenden zeigt, welche Kraft und Stärke hinter dieser Petition und Forderung steckt. Ein Verzicht auf die Erhöhung der Elternbeiträge ist ein Teil unserer Antwort für eine zunehmend gerechte Gesellschaft, die unser Anspruch ist.
Am 9. November 1938 brannten auch in Dresden Synagogen, als sichtbares Zeichen der Verfolgung und Entrechtung jüdischer Mitbürger. Zum Gedenken an diesen schlimmen Tag und damit er sich niemals wiederholen möge, hat die SPD Striesen auch dieses Jahr wieder an Stolpersteinen in Striesen, Blasewitz, Gruna, Tolkewitz Kerzen aufgestellt.
Die Nationalsozialisten wollten die Personen, an die auf den Stolpersteinen gedacht wird, aus dem kollektiven Gedächtnis löschen und verschwinden lassen. Sie alle wurden verfolgt, viele sind ermordet worden. Durch ehrendes Andenken wollen wir zeigen, dass diese Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht vergessen sind.